zum Todten Meer.DJEBEL USDUM. 9. Route.
301 ganze
südliche
Bucht
des
Todten
Meeres
hat
nur
eine
geringe
Wassertiefe
1,8—3,6,
ja
oft
nur
1—1,2m).
In
1
St.
40
Min.
erreicht
man
von
hier
das
Nordende
des
Djebel
Usdum.
Geschichtliches.
In
dem
Namen
Usdum
ist
die
alte
Benennung
von
Sodom
erhalten
(I.
Mos.
18
u.
19).
Der
Erzählung
vom
Untergang
von
Sodom
und
Gomorra
liegt
wahrscheinlich
ein
Naturphänomen
zu
Grunde,
das
sich
mit
der
Beschaffenheit
des
südlichen
Theiles
des
Todten
Meeres
wohl
in
Einklang
bringen
lässt.
Erdbeben
haben
die
Gegend
des
Todten
Meeres
zu
verschiedenen
Malen
heimgesucht,
und
wenn
man
in
Anschlag
bringt,
dass
das
Thal
Siddim,
in
welchem
jene
Städte
lagen,
voll
Asphaltgruben
war,
so
kann
sich
in
Folge
eines
Erdstosses
leicht
die
unterhöhlte
Oberfläche
des
Bodens
gesenkt
und
Dörfer
verschlungen
haben.
Mit
dem
Vorkommen
von
Asphalt
sind
in
der
Regel
Petroleumquellen
verbunden;
auf
irgend
eine
Weise
können
diese
(so
gut
wie
in
Baku
am
kaspischen
Meere)
in
Brand
gerathen
sein,
und
hätten
wir
somit
eine
Erklärung
für
das
vom
Himmel
gefallene
Feuer.
—
Der
Versuch,
das
Thal
Siddim
n [in]
die
Gegend
N.
vom
Todten
Meer
zu
verlegen,
scheint
uns
vorläufig
verfehlt.
Der
Djebel
Usdum
ist
ein
isolirter
Rücken
von
etwa
45m
Höhe,
dessen
höchster
Punkt
circa
120m
über
dem
Niveau
des
Todten
Meeres
liegt.
Die
Seiten
sind
so
steil
und
gespalten,
dass
eine
Besteigung
schwierig
ist.
Der
grösste
Theil
des
Gebirges
besteht
aus
reinem
crystallisirten
Salz;
überall
hat
sich
dieses
in
Zacken
und
Nadeln
geformt
und
ist
vom
Regen
theilweise
ausgewaschen
worden.
Daher
rührt
auch
die
schon
von
Josephus
erwähnte
Sage,
dass
dort
die
Statue
von
Lot’s
Frau
zu
sehen
sei.
An
manchen
Stellen
ist
der
Berg
mit
Schichten
von
kreidigem
Kalkstein
oder
Mergel
bedeckt.
Viele
Salzblöcke
sind
von
der
Höhe
abgebrochen
und
hinunter-
gestürzt;
dieselben
sind
eher
dunkel
und
nicht
durchsichtig.
Im
Jahre
1855
zahlte
man
in
Jerusalem
60
Piaster
für
die
Kamelslast
dieses
Salzes
à
500
Pfund,
wozu
noch
15
Piaster
Taxen
kamen.
Die
Länge
dieses
höchst
merkwürdigen
Rückens
beträgt
circa
2½
Stunden.
Von
Hebron
nach
Djebel
Usdum
(14½
St.).
Der
Weg
führt
zunächst
südwärts
das
Thal
hinunter,
welches
sich
bald
mehr
nach
SWS.
biegt;
an
diesem
Punkte
lässt
man
es
r.
liegen,
um
schräg
über
den
östlichen
Berg
zu
gehen.
Es
folgt
ein
felsiger
Strich
Landes;
man
steigt
allmählich
hinunter
und
überschreitet
das
grosse
Thal,
in
welches
das
Thal
von
Hebron
einmündet.
In
1
St.
45
Min.
erreicht
man
das
offene
Land
und
nach
10
Min.
den
Hügel
von
Tell
Zîf
(s.
S.
296).
Die
Ebene
auf
unserm
Wege
nach
Süden
gehört
zu
den
best
angebauten
des
alten
Juda;
sie
senkt
sich
nach
O.
gegen
das
Todte
Meer
zu,
liegt
aber
noch
670m
bis
730m
über
dem
Mittelmeer.
Nach
30
Min.
liegt
l.
auf
einem
niedrigen
Berge
der
Ort
Umm
el-ʿAmûd;
die
Ueberreste
einiger
plumpen
Säulen,
die
einer
Kirche
angehörten,
haben
dem
Ort
den
Namen
„Säulenmutter“
ge-
geben.
Im
Weitergehen
erblickt
man
in
SW.
den
Thurm
von
Semûʿa
(S.
313);
nach
45
Min.
gelangt
man
zu
den
Ruinen
von
Karmel.
Dies
ist
der
Josua
15,
55
genannte
Ort,
wohin
Saul
nach
dem
Siege
über
die
Amale-
kiter
seine
reichen
Besitzungen
hatte
(I
Sam.
25,
2).
Die
Ruinen
steigen
amphi-
theatralisch
an
einem
Hügel
in
die
Höhe;
ausser
einer
Menge
von
be-
hauenen
Steinen
bemerkt
man
zwei
runde
Thürme
und
drei
kleine
Kirchen,
die,
ihren
zerstörten
Säulenstellungen
und
Apsiden
nach
zu
urtheilen,
sämmtlich
der
byzantinischen
grosses
Fort
mit
sehr
dicken
Mauern,
dessen
Unterbau
aus
einem
weiten
ge-
wölbten
Saal
besteht;
auf
dem
ersten
Stockwerk
finden
sich
Spitzbogen-
gewölbe
und
Fenster,
welche
beweisen,
dass
das
Ganze
verhältnissmässig
spät
gebaut
worden
ist.
Der
Blick
von
der
Terrasse
beherrscht
die
Um-
gebung.
In
dem
Thälchen
befindet
sich
ein
grosses
altes
Wasserreservoir.
Das
naheliegende
Dorf
Maʿîn,
an
dem
wir
(l.
oder
r.)
vorbeiziehen,
hat
un-
gefähr
dieselbe
Geschichte
und
Schicksale
wie
Karmel
gehabt.
Die
Ruinen
zeigen
gebuckelte
Quadern
und
man
bemerkt
unterirdische
Felswohnungen.
Indem
man
dem
Wege
r.
vom
Tell
Maʿîn
folgt,
erreicht
man
nach
ein-
stündigem
Marsch
(von
Karmel
an
gerechnet)
die
Höhe
eines
Bergrückens.
Hinuntersteigend
sieht
man
die
Einsenkung
des
Todten
Meeres
vor
sich